Seen und Staugewässer
Bild: Stoffkreislauf in Seen (schematisch)
Unterschied zum Fließgewässer:
keine Strömung, bzw. diese ist untergeordnet
Entscheidend:
- Stoffkreisläufe im Seekörper
- Schichtung des Gewässers
- Austausch mit dem Sediment
Temperaturschichtung
Die
Temperaturschichtung
der
Seen
wird
hervorgerufen
durch
die
Dichteunterschiede
des
Wassers
in
Abhängigkeit
von
der
Temperatur.
Bei
Wasser
tritt
eine
sogenannte
Dichteanomalie
auf,
so
dass
Wasser
seine
größte
Dichte
bei
4
°C
hat
-
bei
ansteigender
Temperatur
nimmt
die
Dichte
ab
(Wassser
wird
spezifisch
leichter),
aber
auch bei sinkender Temperatur von 4 auf 0 °C nimmt die Dichte wieder ab.
Diese
Dichteanomalie
des
Wassers
führt
dazu,
dass
sich
im
Tiefenwasser
von
genügend
tiefen
Seen
immer
das
spezifisch
schwerste
Wasser
befindet,
also
Wasser
mit
4
°C.
Darüber
schichtet
sich
leichteres
Wasser
,
entweder
kühler
(0
-
<4
°C)
im
Winter, oder wärmer (>4 °C) im Sommer.
Bei
nicht
so
tiefen
Seen
hat
das
Tiefenwasser
natürlich
auch
immer
die
größte
Dichte,
aber durch Durchmischungsvorgänge kann die Temperatur von 4 °C abweichen.
Bilder: Dichteanomalie des Wassers
Die
Dichteanomalie
des
Wassers
hat
große
Bedeutung
für
das
Leben
auf
der
Erde.
Würde
Wasser
sich
ganz
normal
wie
vergleichbare
Verbindungen
verhalten,
so
läge
die
größte
Dichte
bei
0
°C.
Das
Tiefenwasser
von
Seen
hätte
dann
eine
Temperatur
von
0
°C
und
darüber
befände
sich
wärmeres
Wasser.
Die
Seen
würden
vom
Grund
her
zufrieren
und
es
würde
sich
ein
großer
Eisblock
bilden,
der
auch
im
Sommer
nicht
auftauen würde, da nicht genügend Wärme in die Tiefe käme.
Durch
die
Dichteanomalie
befindet
sich
im
Winter
das
kälteste
(spezifisch
leichteste)
Wasser
an
der
Seeoberfläche
und
es
bildet
sich
dort
eine
Eisschicht,
die
zwar
sehr
dick
werden
kann,
aber
das
darunter
liegende
wärmere
Wasser
isoliert
und
vor
dem
einfrieren
schützt.
Im
Tiefenwasser
herrscht
mit
4
°C
eine
für
Gewässerorganismen
ausreichende
Temperatur,
die
ein
Überleben
möglich
macht.
Ohne
Dichteanomalie
lägen die Organismen tiefgefroren im Eisblock.
Die
Temperaturschichtung
eines
stehenden
Gewässers
verändert
sich
im
Jahresverlauf.
Schauen
wir
uns
das
Frühjahr
an,
so
wird
es
irgendwann
im
See
einen
Zustand
geben,
bei
dem
der
ganze
Wasserkörper
die
gleiche
Temperatur
von
4
°C
(Homothermie)
und
damit
die
gleiche
Dichte
hat.
Es
besteht
keine
Schichtung
mehr,
die Dichteunterschiede sind aufgehoben.
Kommmt
jetzt
Wind
hinzu
oder
besser
sogar
Sturm,
so
ist
dieser
in
der
Lage,
den
ganzen
Wasserkörper
ins
Rotieren
zu
bringen
und
umzuschichten
-
man
spricht
von
der Frühjahrs-Vollzirkulation.
Mit
beginnender
stärkerer
Sonneneinstrahlung
erwärmt
sich
das
Gewässer
von
der
Oberfläche
her.
Das
wärmere
Wasser
hat
eine
geringere
Dichte
(spezifisch
leichter)
und
bildet
eine
warme
Oberflächenschicht
-
damit
beginnt
die
Schichtung
des
Gewässers
im
Sommer
.
Von
der
maximalen
Oberflächentemperatur
bildet
sich
mit
zunehmender
Tiefe
ein
Temperaturgradient
bis
zur
gleichbleibenden
Temperatur
des
Tiefenwassers.
Der
Wind
hat
jetzt
nicht
mehr
genug
Kraft,
die
Dichteunterschiede
des
Wasserkörpers
zu
überwinden
und
es
kommt
allenfalls
zu
Teilzirkulationen
an
der
Gewässeroberfläche, was zu einer gleichwarmen Oberflächenschicht führt.
Es
bildet
sich
das
Bild
einer
typischen
Sommer-Schichtung
eines
Sees
aus.
Es
werden drei Schichten unterschieden:
Epilimnion
- warme Oberflächenschicht
Metalimnion
- Zone des Temperatursprungs (auch: Sprungschicht)
Hypolimnion
- gleichbleibend kühles Tiefenwasser von 4 °C
Man
spricht
von
einer
Sommer-Stagnation,
da
der
Stoffaustausch
im
Gewässer
unterbrochen
ist
und
damit
stagniert.
Das
Tiefenwasser
ist
im
Sommer
vom
Oberflächenwasser isoliert, es finden keine Austauschvorgänge statt.
Zum
Ende
des
Sommers
mit
Beginn
des
Herbstes
kühlt
das
Oberflächenwasser
durch
nachlassenden
Wärmeeintrag
ab,
und
es
gelingt
dem
Wind
immer
mehr
wegen
der
nachlassenden
Dichteunterschiede
die
Teilzirkulation
in
tiefere
Schichten
auszudehnen.
Das
geht
so
weit,
bis
über
die
ganze
Tiefe
wieder
eine
einheitliche
Temperatur
von
4
°C
herrscht.
Damit
sind
die
Dichteunterschiede
wieder
vollkommen
aufgehoben
und
es
kann
bei
genügend
Wind
bzw.
Sturm
im
typischen
Fall
zu
einer
Herbst-Vollzirkulation kommen.
Im
Winter
kühlt
das
Oberflächenwasser
weiter
ab,
es
kommt
zu
einer
inversen
Schichtung,
das
heißt,
dass
jetzt
kälteres
Wasser
über
wärmerem
Tiefenwasser
(4
°C)
liegt.
Wenn
es
kalt
genug
ist,
friert
das
Gewässer
von
oben
her
zu
und
es
bildet
sich
eine
Eisschicht.
Der
See
ist
dann
stabil
geschichtet
und
es
findet
kein
Austausch
zwischen den Schichten statt, es herrscht Winter-Stagnation.
Mit
milderen
Temperaturen
im
Frühjahr
wird
dann
irgendwann
wieder
der
Zustand
der
Homothermie
auftreten,
so
dass
dann
durch
Wind
eine
Frühjahrs-Vollzirkulation
bewirkt werden kann. Damit schließt sich der Jahreszyklus.