Organische Verbindungen

Einteilung von im Wasser gelösten organischen Stoffen:

a) natürlich · biologisch abbaubar · biologisch schwer abbaubar (resistent) b) synthetisch · biologisch abbaubar · biologisch schwer abbaubar (resistent)

Biologisch leicht abbaubare natürliche Stoffe

führen durch biologische Abbauvorgänge zu einer Sauerstoffzehrung im Wasser/Gewässer. Bei der Wasserversorgung kann dies zu Verkeimungen im Rohrnetz führen (Koloniezahl bzw. KBE). Technischer Richtwert für die Wasseraufbereitung: DOC < 1 mg/L (nur bei Rohwasser aus Oberflächenwasser !) Bei der Wasseraufbereitung sollten diese Stoffe daher möglichst vermindert werden: · Langsamsandfiltration · Bodenpassage bei Uferfiltration · biologisch arbeitende Aktivkohlefilter · Flockung

Biologisch schwer abbaubare natürliche Stoffe

Huminstoffe = Endprodukte biologischer Abbauvorgänge aus abgestorbenem pflanzlichen und tierischen Material = hochmolekulare Polyhydroxycarbonsäuren Der Charakter der Huminstoffe wird durch funktionelle Gruppen bestimmt: Hydroxyl- -OH Carbonyl >C=O Amino- -NH 2 (primär, sekundär, tertiär) Carboxyl- -COOH An vielen Gruppen ist eine Komplexbildung mit Metallionen möglich ! Komplexbildner : z.B. -O - / -COO - Moorige Gewässer mit einem hohen Huminstoffgehalt werden auch als dystroph bezeichnet. Huminstoffe sind meist kolloidal gelöst ! Huminstoffe werden empirisch nach der Löslichkeit in Natronlauge, Mineralsäuren oder Alkohol unterteilt in Huminsäuren (MW bis z.T. über 100.000 g/mol), Hymatomelansäuren (bis über 50 000 g/mol) und Fulvinsäuren (1000 – 10.000 g/mol) Auswirkungen: - Gelbfärbung des Wassers kann bei der Wasserversorgung zu Einschränkungen führen - Komplexbindung von Metallionen bei der Wasserversorgung - Störung der Enteisenung (Entmanganung) - Störung der Flockung Mögliche Wasser-Aufbereitung: - Oxidation und Mikroflockung (Änderung der Molekülstruktur) - Flockung - Adsorption

Synthetische, leicht abbaubare organische Wasserinhaltsstoffe

verhalten sich analog zu den natürlichen Stoffen (s.o.), aber grundsätzlich sollten synthetische Stoffe nicht im Wasser (Trinkwasser) sein, da die Auswirkungen auf lebende Organismen meist nicht genau bekannt sind.

Synthetische, schwer abbaubare organische Wasserinhaltsstoffe

sind problematisch, da sie nicht oder nur langsam abgebaut werden und sich zum Teil in der Nahrungskette anreichern und häufig eine hohe Toxizität aufweisen. Akkumulation in der Nahrungskette (im Fettgewebe) Vor allem problematisch: · organische Halogenverbindungen = HKW (Halogenkohlenwasserstoffe) · PCB = polychlorierte Biphenyle , Dioxine · organische Nitroverbindungen Mögliche Wasser-Aufbereitung: Adsorption an Aktivkohle
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