Der pH-Wert eines Wassers kann bestimmt werden durch
- pH-Indikatoren
- pH-Papier /-Sticks
- pH-Elektrode
pH-Indikatoren / pH-Papier
pH-Indikatoren
sind
organische
Farbstoffe,
die
durch
Aufnahme
oder
Abgabe
von
Protonen
(H
+
-Ionen)
ihre
Farbe
ändern
(schwache
Säuren
oder
Basen).
Für
pH-
Indikatoren wird ein pH-Bereich für die Farbänderung angegeben.
Beispiele:
Indikator
Umschlagsbereich (pH)
Farbänderung
Methylorange
3,1 – 4,4
rot - gelborange
Phenolphthalein
8,2 – 9,8
farblos - rot
Bromkresolpurpur
5,2 – 6,8
gelb - purpur
pH-Indikatoren
werden
tropfenweise
in
das
Wasser
gegeben
und
zeigen
dann
durch
ihre
Farbe
den
pH-Bereich
an.
Diese
Indikatoren
werden
häufig
bei
Titrationen
zur
Bestimmung
des
Endpunktes
der
Titration
verwendet
(z.B.
Säurekapazität
(Methylorange),
Basekapazität
(Phenophthalein)).
Bromkresolpurpur
wird
in
der
Bakteriologie
bei
der
Flüssigkeitsanreicherung
von
E.
coli
zum
Nachweis
der
pH-
Änderung genutzt.
Kornblumen und Mohn haben einen Farbstoff, dessen
Ausprägung vom pH-Wert abhängig ist. Zerreibt man
eine Mohnblüte und gibt etwas Lauge hinzu, so färbt
sich die Lösung blau. Zerreibt man eine Kornblume und
gibt etwas Säure hinzu, so färbt sich die Lösung rot.
Es sind also natürliche pH-Indikatoren!
pH-Papier
ist
mit
pH-Indikatoren
getränkt,
so
dass
es
durch
dies
zur
Farbänderung
kommt.
Für
genaue
Umschlagpunkte
verwendet
man
Mischungen
verschiedener
Indikatoren
(Mischindikatoren).
Die
pH-Bestimmung
mit
Indikatoren
ist
durch
den
Umschlagsbereich
nicht
sehr
genau.
Zudem
handelt
es
sich
bei
den
Indikatoren
selbst
um
schwache
Säuren
oder
Basen,
die
von
sich
aus
den
pH-Wert
des
Wassers
beeinflussen
können.
Deshalb
sind
auch
pH-
Bestimmungen
mit
pH-Papier
oder
pH-Sticks
in
weichen
(gering
gepufferten)
Wässern
nicht genau und daher nicht sinnvoll.
Messung des pH-Wertes mit der pH-Elektrode
Der
pH-Wert
wird
mit
einer
pH-Einstabmesskette
(Glaselektrode
+
Bezugselektrode)
gemessen.
An
der
Glasmembran
baut
sich
eine
pH-abhängige
Potentialdifferenz
auf,
die
gegen
die
Bezugselektrode gemessen wird.
Ein Temperaturfühler ist entweder separat vorhanden oder integriert.
Der
Zusammenhang
zwischen
dem
pH-Wert
der
Messlösung
und
der
Spannung
U
der
pH-Messkette
lässt
sich
in
einem
U/pH-Diagramm
darstellen.
Die
Steigung
(Steiheit)
der
idealen
Kennlinie bei 25 °C beträgt 59,16 mV/pH (Nernstscher Faktor) :
Nullpunkt : U = 0 bei pH = 7
Bild: Ideale Kennlinie einer pH-Messkette bei 25 °C
Jede
reale
pH-Messkette
besitzt
bei
einer
konstanten
Temperatur
eine
individuelle
pH-
Spannungs-Kennlinie.
Bei
einem
gegebenen
pH-Wert
gibt
die
Messkette
ein
bestimmtes
Spannungssignal
an
das
Messgerät
ab.
Diese
Kennlinie
hat
die
Form
einer
Geraden
und lässt sich durch die folgende Gleichung beschreiben :
U = S · (pH - 7) + UASY U , S , UASY = f(T)
S = Steilheit
UASY = Asymmetriespannung (Nullpunkt)
S
und
UASY
bezeichnen
die
Abweichung
vom
Idealzustand
und
sind
individuelle
Konstanten
einer
jeden
pH-Messkette.
Diese
Werte
verändern
sich
durch
Lagerung
und
Gebrauch.
Bei
neuen
Elektroden
sollte
die
Steilheit
mindestens
98
%
der
theoretischen
Steilheit betragen.
Vor
jedem
Gebrauch
der
pH-Elektrode
müssen
diese
Abweichungen
von
der
Ideallinie
kompensiert
werden,
die
pH-Elektrode
muss
mit
definierten
Pufferlösungen
kalibriert
werden.
Kalibrierung :
In
den
Bedienungsanleitungen
für
die
unterschiedlichen
pH-Messgeräte
wird
auf
spezielle
Kalibrier-Vorschriften
eingegangen.
Zum
Teil
werden
nur
noch
Einpunkt-
Kalibrierungen vorgenommen.
Vom
Prinzip
her
ist
für
jede
pH-Elektrode
bei
der
Kalibrierung
immer
zunächst
UASY
(Asymmetrieregler)
anzugleichen
(Nullpunkt)
und
anschließend
die
Steilheit
der
Elektrode
für
den
vorgesehenen
Arbeitsbereich
-
entweder
basisch
oder
sauer
-
einzustellen.
Die
pH-Werte
der
Kalibrier-Pufferlösungen
sind
natürlich
ebenfalls
temperaturabhängig
und
gelten
streng
genommen
nur
für
die
angebene
Temperatur,
in
der
Regel
20
oder
25
°C !
Prinzipiell geht man wie folgt vor:
- Wässerungskappe von der Elektrode abziehen
-
Elektrode
und
Temperaturfühler
am
Gerät
anschließen
(bzw.
Anschluss
überprüfen)
- Asymmetrieeinstellung:
- Elektrode und Temperaturfühler mit deion. Wasser spülen
- mit Zellstoffpapier vorsichtig Wassertropfen abtupfen
- beide in Pufferlösung pH 7 eintauchen
- stabile Anzeige abwarten und den Soll-pH ( 7 ) einstellen
- Steilheitseinstellung
- Elektrode und Temperaturfühler erneut mit deion. Wasser spülen
- mit Zellstoffpapier vorsichtig Wassertropfen abtupfen
- beide in die Pufferlösung des Zielbereiches (z.B. entweder z.B. 4 oder 9)
eintauchen
- stabile Anzeige abwarten und dann den Soll-pH einstellen
Die
automatische
Temperaturkompensation
moderner
pH-Messgeräte
gleicht
nur
die
gerätespezifischen
Temperaturabhängigkeiten
(S,
UASY,
usw.)
annähernd
aus,
nicht
jedoch
die
Temperaturabhängigkeit
des
pH-Wertes
aufgrund
der
Temperatureinflüsse
auf die Dissoziationsgleichgewichte des Wassers und der Wasserinhaltsstoffe.
Messung
Probenentnahme
- möglichst wenig Luftkontakt - vor allem bei weichen Wässern
- möglichst unmittelbar messen (Temperatur ! , eventuell im Durchfluss)
- sonst kühl transportieren (Ausgasungen !)
Zur Durchführung der Messung :
- pH-Elektrode und Temperaturfühler spülen
- am besten mit Probenwasser, dann ist kein Abtupfen notwendig
- sonst mit deion. Wasser und wiederum leicht abtupfen
- beide in die Messlösung eintauchen und stabile pH-Anzeige abwarten
Ist
kein
Temperaturfühler
angeschlossen/integriert,
so
ist
die
entsprechende
Messtemperatur zur Kompensation direkt am Gerät einzustellen.
Angabe der Messergebnisse:
- Für Absolutmessungen nach DIN :
mindestens eine Stelle nach dem Komma
(Maximale Messgenauigkeit absolut: ± 0,05)
- Die Messtemperatur ist ebenfalls anzugeben.
Für Relativmessungen ist auch die Angabe von zwei Dezimalstellen sinnvoll.
Beispiel:
pH-Wert 7,46
Messtemperatur ϑ = 12,3 °C
Anwendung und Bedeutung des pH-Wertes
- Grenzwert für Trinkwasser nach TVO : 6,5 ≤ pH ≤ 9,5
- Optima für Wasseraufbereitungsverfahren (z.B. Flockung, Enteisenung,
Entmanganung)
- pH-Bereiche für biologische Umsetzungen (z.B. Nitrifikation, Denitrifikation)
- Nitrifikation
Optimum
pH 6 – 8
unter 6 geht sie sehr stark zurück
- Denitrifikation
Denitrifikanten Lebensbereich
pH 6,2 -10,2 Optimum pH 7 - 8
- pH-Wert der Kalk-Sättigung, ΔpH-Wert
- Korrosionschemische Beurteilung von Wässern
pH-Wert - Messung
(Definition pH-Wert unter Wasserchemie/pH-Wert)