Bei
der
Bestimmung
des
Spektralen
Absorptionskoeffizienten
bei
254
nm
(SAK
254)
handelt
es
sich
um
eine
Charakterisierungsmethode
für
gelöste
organische
Wasserinhaltsstoffe.
Es
werden
zwar
nicht
alle
gelösten
organischen
Stoffe
erfasst
(→
DOC),
aber
es
ergibt
sich
ein
gutes
Maß
für
die
Belastung
eines
Wassers
mit
organischen Stoffen.
Grundlagen zum SAK 254
Bestimmte
organische
Verbindungen
haben
die
Eigenschaft,
UV-Strahlung
zwischen
200 und 400 nm mehr oder weniger stark zu absorbieren.
Charakteristisch
ist
dies
für
Verbindungen
mit
C=C
und
C=O
-
Bindungen,
vor
allem
aber für konjugierte Doppelbindungen : z.B. C=C─C=C─C=C ; (Aromate !)
und damit auch für Huminstoffe !
Es werden
gelöste
organische Verbindungen
mit Doppelbindungen
erfasst !!
Die
Messung
wird
photometrisch
durchgeführt.
Die
Wellenlänge
λ=254
nm
(Wellenlänge
der Quecksilberdampflampe) ist hierfür besonders geeignet.
Gesetzmäßigkeiten:
A(λ) = a(λ) · d
A(λ) : spektrales Absorptionsmaß (Extinktion)
a(λ) : spektraler Absorptionskoeffizient
d : Schichtdicke (Küvettenlänge)
A(λ) A(254)
a(λ) = ———— → SAK 254 = a(254) = ——————
d d
Die Einheit des SAK 254 ist m
-1
.
Durchführung der Messung des SAK 254
Probenvorbereitung:
Zur
Entfernung
von
Trübstoffen
wird
die
Probe
vorher
über
Membranfilter
(0,45
µm)
filtriert.
Die
Membranfilter
müssen
vorher
gut
gespült
werden
(mindestens
zweimal
den
Filtrationsaufsatz
mit
Destillat
füllen),
da
sonst
aus
dem
Filter
organische
Stoffe
ins
Probenwasser gelangen und den Messwert erhöhen !
Ohne Filtration bestimmt man den
SSK 254
.
Einstellung des Messgerätes (Zweistrahl-Photometer)
Der Messbereich wird auf die Wellenlänge von 254 nm eingestellt.
Die Messung erfolgt in der Regel in 5 cm -Quarzglasküvetten.
Zuerst
erfolgt
der
Abgleich
der
Küvetten.
Hintere
(Vergleichsstrahl)
und
vordere
Küvette
(Messstrahl)
werden
mit
Reinst-Wasser
gefüllt.
Der
Messwert
ergibt
den
Küvettenfehler,
der
entweder
durch
Säubern/Wechsel
der
Küvetten
ausgeglichen
werden
kann
oder
anschließend bei den Messungen rechnerisch berücksichtigt werden muss:
Küvettenfehler (-) → Wert zum Messwert addieren
Küvettenfehler (+) → Wert vom Messwert subtrahieren
Messung:
Das
zu
messende
Wasser
wird
jeweils
in
die
Küvette
des
Messstrahls
eingefüllt,
die
hintere Küvette (Vergleichsstrahl) bleibt unverändert.
Wenn
man
normales
deionisiertes
oder
destilliertes
Wasser
misst,
zeigt
sich,
dass
selbst
diese
Wässer
noch
organische
Verbindungen
enthalten
und
damit
als
Nullwasser
und
auch
als
Verdünnungswasser
für
DOC-Kalibrierkurven
nicht
zu
gebrauchen
sind.
Man
benötigt speziell gereinigtes Reinst-Wasser.
Auswertung:
Die Einheit ist festgelegt mit m-1. Wenn die Messung in 5-cm-Küvetten erfolgt,
muss der Messwert also zunächst mit 20 multipliziert werden (20 x 5cm = 1m) !
Der
Messwert
an
sich
sagt
erst
einmal
gar
nichts
aus,
wenn
man
keine
Vergleichswerte
oder Grenzwerte hat. Ein Grenzwert existiert nicht.
Der
Messwert
des
SAK
lässt
Rückschlüsse
auf
den
DOC
zu
(Grafik).
Doch
auch
der
DOC
hat
ohne
Vergleichswerte
oder
Grenzwert
keine
Aussagekraft.
Einen
Trinkwasser-
Grenzwert für den DOC gibt es nicht.
Für
Trinkwasser
aus
Oberflächenwasser
gibt
es
einen
Höchstwert
von
1
mg/l
DOC,
der
eingehalten
werden
sollte,
da
es
sonst
zu
Verkeimungen
im
Rohrnetz
kommen
kann
(Koloniezahl !).
Fallbeispiel:
Ein
Trinkwasser
(Grundwasser)
hat
bei
einem
DOC
von
ca.
2,5
mg/l
DOC
eine
Koloniezahl
von
0
bei
Rohrnetzproben
(ohne
Desinfektion
!).
Warum
tritt
trotz
des
hohen DOC keine Verkeimung auf ? → Es handelt sich um Grundwasser.
Bei
der
Zusammensetzung
der
Wässer
handelt
es
sich
um
unterschiedliche
organische
Wasserinhaltsstoffe.
Oberflächenwasser
(z.B.
Talsperrenwasser)
enthält
sehr
„frische“
organische
Verbindungen
(z.B.
Stoffwechselprodukte
der
Wasserorganismen),
die
zum
Teil
sehr
leicht
abbaubar
sind.
Gelangen
diese
in
zu
hohen
Konzentrationen
in
das
Rohrnetz,
so
kommt es zur Vermehrung von Bakterien, die Koloniezahl steigt.
Bei
der
Neubildung
von
Grundwasser
findet
der
biologische
Abbau
in
den
obersten
Bodenschichten
statt.
Es
gelangen
also
nur
noch
die
schwer
abbaubaren
organischen
Stoffe,
die
sogenannten
Endprodukte
des
biologischen
Abbaus,
überwiegend
Huminstoffe,
in
das
Grundwasser.
Wird
ein
solches
Wasser
zu
Trinkwasser
aufbereitet
und
verteilt,
so
kommt
es
auch
bei
höheren
DOC-Werten
zu
keiner
Erhöhung
der
Koloniezahl im Rohrnetz, da die Verbindungen biologisch schwer abbaubar sind !
Anwendung des SAK 254
Der
SAK
254
kann
leicht
kontinuierlich
im
Durchflussphotometer
gemessen
und
aufgezeichnet
werden
und
eignet
sich
daher
sehr
gut
für
die
Überwachung
des
Rohwassers
bei
der
Trinkwasser-Aufbereitung.
Ebenso
lässt
sich
die
Wirksamkeit
von
Aufbereitungsverfahren überprüfen (z.B. Flockung, Filtration, Oxidation).
Es
besteht
in
der
Regel
ein
Zusammenhang
zwischen
SAK
254
und
DOC,
so
dass
durch
die
sehr
einfach
durchzuführende
SAK-Messung
näherungsweise
auf
den
Gesamtgehalt
an
gelösten
organischen
Wasserinhaltsstoffen
(DOC)
geschlossen
werden kann.
Abbildung: Korrelation zwischen SAK 254 und DOC der Rohwässer
zur Trinkwasser-Aufbereitung im Münsterländer Kiessandzug
SAK 254 - UV-Absorption
Spektraler Absorptionskoeffizient bei 254 nm