Das Massenwirkungsgesetz
Am Beispiel der Dissoziationsreaktion einer Säure AH :
v
1
AH
⇋
A
-
+ H
+
(A
-
= Säureanion bzw. "Säurerest")
v
2
(H
+
vereinfacht = H
3
O
+
)
(Reaktionsgeschwindigkeiten v
1
und v
2
)
Es handelt sich bei dieser Reaktion um eine chemische Gleichgewichtsreaktion.
Im (dynamischen) Gleichgewicht sind die Reaktionsgeschwindigkeiten der
Hinreaktion und der Rückreaktion gleich groß ( v
1
= v
2
) und ihre Wirkung hebt sich
gegenseitig auf. Die molaren Konzentrationen der Reaktionsteilnehmer bleiben dann
unverändert.
Die Reaktionsgeschwindigkeit ist jeweils direkt abhängig von der Aktivitäten der
Reaktionspartner, wobei k
1
und k
2
als Geschwindigkeitskonstanten der Reaktion
bezeichnet werden:
v
1
= k
1
· a(AH)
v
2
= k
2
· a(A
-
) · a(H
+
)
k
i
= Geschwindigkeitskonstanten
Bei v
1
= v
2
, also im dynamischen Gleichgewicht, gilt:
v
1
= v
2
= k
1
· a(AH) = k
2
· a(A
-
) · a(H
+
)
Bildet man aus den beiden Geschwindigkeitskonstanten eine neue Konstante K, so
folgt:
k
1
a(A
-
) · a(H
+
)
──── = K = ──────────
k
2
a(AH)
oder mit Worten:
Das mathematische Produkt der Aktivitäten der Reaktionsprodukte dividiert durch
das
Produkt der Aktivitäten der Ausgangssubstanzen ist konstant
(Massenwirkungsgesetz):
a(A
-
) · a(H
+
)
───────── = K
K = Massenwirkungskonstante
a(AH)
bzw. Gleichgewichtskonstante
bzw. Dissoziationskonstante der Säure
Das Massenwirkungsgesetz in dieser Form ist unabhängig von der Ionenstärke, da es
direkt aus den Aktivitäten der Stoffe abgeleitet wird. Die Massenwirkungskonstante K ist
abhängig vom Druck und von der Temperatur.
K(T,p)
Massenwirkungsgesetz